Veranstaltung
Ort: Duale Hochschule Baden-Württemberg Ravensburg,
Klösterle, Raum 006, Rudolfstraße 19, 88212 Ravensburg
Veranstalter: Duale Hochschule Baden-Württemberg Ravensburg, Studiengang Mediendesign
Eintritt: kostenfrei, alle Veranstaltungsteile sind öffentlich.
Konzeptionelle Leitung: Dr. Cornelia Lund (Universität Hamburg/FH Vorarlberg Dornbirn) und Prof. Dr. Holger Lund (DHBW Ravensburg)
Konzeption (Kurzfassung):
In dem Maße, in dem aktuell ökonomische, technologische und soziale Veränderungen mit hohem
Druck und hoher Geschwindigkeit in die Gesellschaften hineinwirken, ändern sich Aufgaben,
Strukturen und Optionen von Design.
Auf welche Welt treffen wir, basierend auf den aktuellen Entwicklungen, in 10, 20 oder 30 Jahren?
Welche Rolle wird Design darin spielen?
Wie greifen Digitalisierung und Neuronalisierung in Designprozesse und -resultate ein? Wie
transparent werden Interfaces? Wo wird das Echte sein, wenn Authentizität nur als Simulation des
Echten existiert? Welche Dimensionen werden Social Design und Resistance Design erlangen? Wer
kontrolliert Licencing in der Nachfolge von Autorschaft und Originalität? Wer darf was zu welchem
Preis?
Das Symposium bringt WissenschaftlerInnen unterschiedlicher Disziplinen sowie DesignerInnen,
ArchitektInnen, KünstlerInnen und MusikerInnen zusammen, die sich jeweils auf ihre Weise forschend
mit Zukunftsfragen und Gestaltungsfragen beschäftigen. Ziel ist es, die futurologische Sensibilität von
PraktikerInnen mit der reflexiven Kompetenz von wissenschaftlichen TheoretikerInnen zu verbinden,
um Szenarien zu entwickeln und zu daraus ableitbaren Denk- und Handlungsoptionen zu gelangen.
Ein thematischer Rahmen anhand von sechs exemplarischen Themenblöcken steckt das Feld der
Untersuchungen ab:
Postbiotik und Neurotechnologie (Mensch-Maschine-Interfaces); partizipative Nischen-Ökonomie
(digitale Ökonomiesysteme); Post Future und Retromania (stilistisch-ästhetische Entwicklungen);
Social Design, Critical Design und Resistance Design (kollektiv motiviertes anstelle von finanziell
motiviertem Design); Utopia-Design (neue Weltentwürfe) und Peripherie als neues Zentrum
(Neuhierarchisierung der Weltordnung, Asien und Lateinamerika vs. USA und Europa).
Innerhalb dieses Rahmens, ihn bei Bedarf ergänzend, befinden sich die Beiträge der ReferentInnen.
Programm:
Samstag, 02. Juni 2012
14.00 Uhr BegrüßungEinführung in die Veranstaltung: Cornelia Lund (FH Vorarlberg Dornbirn/Universität Hamburg) und Holger Lund (DHBW Ravensburg)
Hubert Matt (FH Vorarlberg Dornbirn): „Design der Zukunft – Versuche nach der Lektüre Latours“
15.30 Uhr Kaffeepause
16.00 Uhr
Jana Herwig (Universität Wien): „Der Widerstand des Digitalen – ein Paradoxon?“
Philipp Meier (Cabaret Voltaire, Zürich): „MacGhillie – Hugo Ball 2.0“
18.00 Uhr
Pause
19.30 Uhr
Abendvortrag mit Mona Mahall & Asli Serbest (Universität Stuttgart/MHMK Stuttgart): „IFFEO. Postkonzeptionelles Design“
Sonntag, 03. Juni 2012
10.00 UhrWolfgang Gruel (Business Innovation Daimler AG, Stuttgart): „Kollaborative und offene Innovationsprozesse“
Verena Kuni (Universität Frankfurt): „Basteln mit Zukunft. Do It Yourself, HighLowTech & Open Source Design – Absichten und Aussichten”
12.00 Uhr Pause
13.00 Uhr
Thomas Weber (Universität Hamburg): „Medien in Medien als Visionen futurischen Mediendesigns“
Klaus Birk (DHBW Ravensburg): „Stop asking – Start questioning. Gestaltung als partizipativer und kritischer Prozess“
Abschlussdiskussion
ca. 15.00 Uhr Ende des Symposiums
Eine Publikation soll die Ergebnisse im Anschluss zusammenfassen.
Kontakt
DHBW Ravensburg
Mediendesign
Oberamteigasse 4
88214 Ravensburg
Sekretariat: Martina Baur
Telefon + 49 . 751 . 18999 - 2773
Telefax + 49 . 751 . 18999 - 2704
m.baur@ravensburg.dhbw.de
ravensburg.dhbw.de
Abstracts
– in der Reihenfolge der Beiträge im Symposiumprogramm –
Hubert Matt
Design der Zukunft – Versuche nach der Lektüre Latours
Bruno Latour gibt der Designtheorie explizit und implizit mehrfach etwas zu denken bzw. zu überdenken auf. Einerseits ist es die Hinwendung zu den Dingen – in Form der ANT (Akteur_ Netzwerk_Theorie) – und ihrem Eigenleben, die zur Zeit breit in den Designdiskurs einwandert, andererseits seine Positionierung der Zukunftsgestaltung im Modus des Design als explizite Verlangsamung und Behutsamkeit. Wenn wir nie modern gewesen sind – eine der zentralen Thesen von Latour – stellen sich fürs Design zumindest zwei zentrale Fragen, die an dessen Kern rühren: Wer führte diese unbedachten Mischungen (von Wissenschaft und Gesellschaft) durch, waren es nicht die DesignerInnen? Sind sie es, die die magische Komponente der angeblichen Moderne durchführen und wie geschieht das? Ist die kulturelle Rolle des Designs – als zentrale Rolle der (angeblichen) Moderne – überhaupt bereits angedacht? Ist Design unsere zeitgenössische Form des Umgangs mit Unbestimmtheiten (Kontingenz)? – Latour erscheint mir in seiner Bestimmung des Designs fast naiv. Zweitens: müssen wir nicht auch den Begriff – und das Selbstverständnis – der Moderne im Design, auch in der Kunst in Frage bringen? Waren wir auch im Design nie wirklich modern?Ausgehend von solchen Fragestellungen und pointierten Zuspitzungen der Theorieansätze von Bruno Latour werde ich versuchen, die Begriffe und Praktiken des Designs neu zu problematisieren. Dabei wird auch die Frage nach der Erweiterung des Dingbegriffs im Kommunikationsdesign wichtig sein, dieser Designbereich wird nämlich in den Theorien im Umfeld der ANT zumeist ausgeblendet. Latour spricht von einer Soziologie Zwei, was wäre eine Designtheorie Zwei bzw. ein Design Zwei?, vielleicht kommen wir hier in eine fruchtbare Verlangsamung.
Prof. Dr. Hubert Matt wurde 1959 in Bregenz (A) geboren, studierte Philosophie und Kunstgeschichte
in Innsbruck und promovierte 1985 mit einer Arbeit über Jean Améry. Neben seiner Tätigkeit als
Künstler und Philosoph arbeitete er als Journalist, Ausstellungsgestalter, Kurator und Lektor an den
Universitäten Innsbruck und Graz (Fakultären für: Philosophie, Kunstgeschichte, Architektur). Er ist
seit 2000 Hochschullehrer an der Fachhochschule Vorarlberg für Design und Designtheorie und
verantwortet die Ausrichtung Arts&Science im Masterstudium Intermedia.
Blog: www.vzell.wordpress.com
Jana Herwig
Der Widerstand des Digitalen – ein Paradoxon?
Es schwächt, so Richard Sennett 1998 in einem Beitrag zur Bonner Ausstellung Der Sinn der Sinne, „die Verminderung der Widerstände in der alltäglichen Umgebung unsere Verbindung mit der Wirklichkeit [...]. Leichte Handhabung zersetzt unser Engagement, eine physische Welt ohne Widerstände reduziert die angespannte Aufmerksamkeit." 1 Der abgestumpfte Tastsinn wird mit Sennett zu einer Chiffre der Macht, das Streben nach Benutzerfreundlichkeit zu einem Verfahren der Einengung und des Rückzugs aus der (auch körperlich verstandenen) Öffentlichkeit, in deren Rückeroberung er einen möglichen Ausweg sieht: „Tatsächlich könnten wir dieser privatisierten Subjektivität gar nicht entkommen, ohne uns wieder in die physische Welt einzugliedern.“ 2 In der Gegenwart einer zunehmend als entmaterialisiert geltenden Medienkultur, welche Benutzerfreundlichkeit zur höchsten Tugend erhoben hat, müssen Sennetts Thesen als Provokation gelten. Ausgehend von dieser Provokation unternimmt der Vortrag den Versuch, Sennetts Forderungen nach Materialität, Widerständigkeit und Auseinandersetzung anhand von Beispielen auch für eine digitale Medienkultur fruchtbar zu machen.1 Sennett, Richard, "Der Tastsinn", in: Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland GmbH (Hrsg.), Der Sinn der Sinne, Publikation zur Ausstellung, Steidl Verlag: Bonn/Göttingen 1998, S. 479-495, S. 484. 2 Ebd., S. 491.
Jana Herwig, M.A., ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im FWF-Forschungsprojekt „Texture Matters. The Optical and Haptical in Media“ (2011-2014, Universität Wien). Frühere Stationen (Auswahl): Studium der Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft, Niederländischen Philologie und Pädagogik in Deutschland, Südafrika und Belgien. Ab 2000 verschiedene Tätigkeiten u.a. als Web-Developerin (Web 1.0), Projektmanagerin für Neue Medien und Corporate Blogger. Tätigkeiten im akademischen Bereich u.a. Teaching Assistant für Deutsch als Fremdsprache in Südafrika, Hochschullehrerin für Englisch im Studiengang Mediengestaltung der FH Vorarlberg, Universitätsassistentin am Lehrstuhl für Intermedialität des Instituts für Theater-, Film- und Medienwissenschaft, Universität Wien.
Philipp Meier
MacGhillie – Hugo Ball 2.0
Wie das Internet die Kunst und das Design verändert
Dada hat nicht nur die Kunst, sondern auch das Design revolutioniert. Die Erfindung des Ready Mades, der Assemblage und der Collage stellten das Kunstverständnis auf den Kopf und potenzierten grundsätzlich die Gestaltungsmöglichkeiten. Das kommt wohl daher, dass viele Dadaisten nicht nur Künstlerinnen und Künstler, sondern auch Designerinnen und Designer waren.Das heutige Cabaret Voltaire gibt es dank einer Besetzung des Hauses durch Künstler im Jahr 2002. Seit seiner Eröffnung 2004 befasst es sich nicht nur mit der Dokumentierung von Dada, sondern auch mit der Frage, mit welchen Mitteln und Strategien heute die Kunst und Gestaltung revolutioniert werden könnten. Eines der Projekte, dem dieses Potential zugesprochen werden kann, heißt „MacGhillie“ und stammt von der konzeptionell arbeitenden Künstler- und Aktivistengruppe knowbotiq. Knowbotiq beschäftigt sich schon länger mit Tarnung, mit Einnisten, mit Präsenz nicht einordnen können, mit Aneignung, Un-/Sichtbarkeit und Hyperaffirmation. Als sie für das Cabaret Voltaire ein postdadaistisches Projekt entwickeln sollten, fanden sie bei Recherchen im Internet den Ganzkörpertarnanzug MacGhillie.
In einer ersten Stufe schickten sie Schauspieler ohne jegliche Anleitung in diesen Anzügen in die Stadt und beobachteten, was dabei geschah. In einer zweiten Stufe legten sie einen MacGhillie-Anzug in eine Kiste in einem Hinterhof in Zürich. Nun war er für das Publikum frei zugänglich. Alle Interessierte konnten nun einen solchen Anzug ausleihen; wieder ohne jegliche Anleitung. Seither verselbständigt sich das Projekt. Im Cabaret Voltaire hängt ein Anzug zur Ausleihe und es findet ein weltweiter Versand solcher Anzüge statt. Die Erfahrungen und Erlebnisse werden in einem Blog gesammelt und geteilt.
Wenn jemand wissen will, wer MacGhillie ist, wie „Es“ denkt, fühlt und sich bewegt, kommt er oder sie nicht darum herum, sich diesen Anzug überzuziehen und raus zu gehen. Alles wird zur Bühne und alle gestalten diese Kunstfigur mit. Die Rezipienten werden zu Akteuren und die eigentlichen Urheber verschwinden. MacGhillie ist ein unkontrollierbar gewordenes Opensource-Work in Progress.
Philipp Meier war als ausgebildeter Landschaftsgärtnermeister zehn Jahre im Gartenbau tätig und studierte anschließend an der privaten Kunst- und Medienschule F+F freie Kunst. Parallel zum Kunststudium bildete er sich autodidaktisch zum Clubkurator aus und arbeitet als solcher in diversen Partylocations in Zürich. Seit 2004 leitet er zusammen mit Adrian Notz das Cabaret Voltaire, den Geburtsort der Kunstbewegung Dada, und ist dort für das Departement Postdada zuständig.
Asli Serbest, Mona Mahall
IFFEO. Post-konzeptionelles Design
Es zeigt sich heute, dass Globalisierung im Design als Spielverderber auftritt. Ein Spielverderber ist jemand, der bei einer Sache nicht mitmacht und anderen dadurch den Spaß verdirbt, also jemand, der sich einem Spiel oder einer Konvention entzieht. Diese Konvention lässt sich im Design am besten mit den Worten Le Corbusiers beschreiben: Ihm zufolge wäre Design ein großartiges Spiel der unter dem Licht versammelten Formen. Großartig kann man dabei als formales Synonym für glatt, modern und international betrachten, und Licht meint – im Sinne von Rampenlicht – die Aufmerksamkeit einer Fach- und Fanwelt. Globalisierung zerstört glattes, modernes und internationales Design, indem sie seine Formen über alle möglichen Kommunikationswege vervielfacht – bis zum Overflow.Globalisierung lenkt Aufmerksamkeiten ab, wie ein Blitzableiter: Neuigkeiten tauchen nur noch als Mode auf und sind damit schon von gestern. Sie werden nicht nur durch eine elitäre Minderheit erzeugt, sondern in einer Art Mitmach-Betrieb: Unzählige Formen fließen durch die Kanäle und zeigen, dass die Produktion von Formen an Bedeutung verliert – sie ist im digitalen Raum fast wertlos geworden.
Dieser Verlust der Form auf der einen Seite, bedeutet für Design als Disziplin auf der anderen Seite, die Möglichkeit des Konzeptionellen: Konzept bedeutet seinem lateinischen Ursprung concipere nach: auffassen, empfangen, erfassen, begreifen – man könnte auch entdecken und bewerten dazu sagen. Diese beiden Begriffe beschreiben eigentlich die Tätigkeit eines Sammlers oder Kurators, beides Figuren, die den Weg in eine post-konzeptionelle Zukunft des Designs weisen. In dieser wird Design vielmehr gefunden als gemacht, vielmehr erzählt als geformt und vielmehr geliebt als bewundert werden. Es werden hergestellte Objekte, aber auch Praktiken und Organisationsformen sein, Zufallsprodukte, Improvisationen, Alltägliches, Praktisches, Unpraktisches, Hässliches und Schönes, Altes und Neues. Klar ist, dass dieses Design in der Lage sein wird, Geschichten zu erzählen, zu konservieren und neu zu schreiben. So wie die Istanbul Foundation for Endangered Objects IFFEO...
Prof. Dr. Asli Serbest hat nach ihrem Studium in Istanbul, Stuttgart, Mailand und Wien ihre
Promotion mit dem Titel „How Architecture Learned To Speculate“ abgeschlossen. Sie ist Teil des
Künstler- und Designerteams Mauser, das in Stuttgart und Istanbul ansässig ist. Mit dem
experimentellen Magazin Junk Jet hat sie international Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Neben ihrer
Lehrtätigkeit an der MHMK forscht die gebürtige Istanbulerin an der Universität Stuttgart.
Prof. Dr. Mona Mahall
Nach dem Studium der Medientheorie und Architektur an der HfG Karlsruhe hat Prof. Dr. Mona Mahall
über Strategien der Aufmerksamkeit in der modernen Kultur promoviert. Sie arbeitet zudem als
Künstlerin und Designerin unter dem Label Mauser in Stuttgart und Istanbul. Ihre Projekte werden
international ausgestellt, u.a. in New York, Tokyo und Istanbul. Mahall forscht und lehrt an der
Universität Stuttgart und am Illinois Institute of Technology in Chicago.
Wolfgang Gruel
Kollaborative und offene Innovationsprozesse
Goodbye Elfenbeinturm: Dank neuer Technologien und einem veränderten Verständnis von Innovation entstehen Innovationen nicht mehr nur in hermetisch abgeriegelten Forschungseinrichtungen. Schlagworte wie „Open-Innovation“, „Co-Creation“ oder „Crowdsourcing“ zeugen von einem veränderten, kooperativeren Verständnis von Innovation in einer zunehmend vernetzten Welt. Doch welche Möglichkeiten bieten sich hier überhaupt? Wie lassen sich diese systematisch und sinnvoll nutzen? Warum bleiben die Ergebnisse teilweise hinter den Erwartungen zurück? Und welcher Voraussetzungen bedarf es, um die veränderten Möglichkeiten erfolgreich einsetzen zu können? Ziel dieses Beitrags ist es, an verschiedenen Beispielen kollaborative Innovations- und Designprozesse darzustellen und sich kritisch mit den sich bietenden Chancen, aber auch mit den Grenzen solcher Prozesse auseinanderzusetzen.Wolfgang Gruel ist im Bereich Business Innovation der Daimler AG tätig. Er hat dort die “Daimler Business Innovation Community“, eine für alle Mitarbeiter des Konzerns offene Innovationsplattform mit inzwischen mehr als 30.000 Mitgliedern aufgebaut. Ebenso hat er den Co-Creation-Contest „Style your Smart“ ins Leben gerufen und ist mitverantwortlich für das Mobilitätskonzept „car2gether“. Darüber hinaus forscht er an der RWTH Aachen im Bereich Open Innovation und untersucht hier die organisationalen Voraussetzungen für die erfolgreiche Implementierung offener Innovationsprozesse. Er hält Vorlesungen an verschiedenen Hochschulen und Vorträge bei nationalen und internationalen Konferenzen.
Verena Kuni
Basteln mit Zukunft. Do It Yourself, HighLowTech & Open Source Design – Absichten und Aussichten
Bekanntlich kann im Design schon genug schiefgehen, wenn Profis am Werk sind. Umso schlimmer, wenn die Stunde der Stümper schlägt! Do It Yourself-Design: das ist doch bestenfalls eine Notlösung für den Hausgebrauch. Und Basteln gehört in den Kindergarten.Merkwürdig nur, dass sich auch professionelle DesignerInnen fürs Basteln interessieren, Techniken und Prinzipien für sich entdecken, die man für gewöhnlich eher mit Amateur-, Alternativ- und Subkulturen assoziiert.
Durchaus möglich, dass sich in diesem Zuge auch ganz neue Allianzen auftun, um Designs für die Zukunft zu entwickeln – eine Zukunft, die im Übrigen natürlich längst begonnen hat ... Tags: Analogital – Basteln – Bricolage – Design – DIY – Experimente – Hacks – Handwerk – HighLowTech – HowTos – Partizipation – Social Design – Nachhaltigkeit – Netzkultur – Ökologie – Ökonomie – Open Source – ProAm –Prototypen – Usability –Zeit – Zukunft
Prof. Dr. Verena Kuni ist Kunst-, Medien- und Kulturwissenschaftlerin und Professorin für Visuelle
Kultur an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Forscht und lehrt seit 1996 an Universitäten und
Kunsthochschulen. Als Kuratorin entwickelt sie bevorzugt interdisziplinäre Projekte und Programme
an der Schnittstelle von Theorie und Praxis. Von 1995 bis 1999 Co-Kuratorin beim Kasseler
Dokumentarfilm und Videofest, wo sie seit 1999 die jährliche interfiction Tagung für Kunst, Medien und
Netzkulturen in Kassel leitet. Seit 1997 Kunstradio mit eigenen Sendeformaten. In ihrer Forschung
beschäftigt sie sich u. a. mit Transfers zwischen materialen und medialen Kulturen; Medien der
Imagination; Technologien der Transformation; DIY-Kulturen; Urbanen Biotopen; Spiel, Spielen &
Spielzeug. Zahlreiche Publikationen (print & online) zu Kunst und Medien in ihren gegenwärtigen,
vergangenen und zukünftigen Formationen.
www.kuniver.se – www.under-construction.cc – www.visuelle-kultur.info
Thomas Weber
Medien in Medien als Visionen futurischen Mediendesigns
Medien spielen in unserer Kultur eine immer größere Rolle und mediatisieren praktisch alle Bereiche unseres Alltags. Dabei begegnen wir Medien nicht nur bei der unmittelbaren Nutzung, sondern sie sind auch Gegenstand medialer Darstellungen, mithin also medienreflexive Inszenierung von Medien in Medien. Diese spiegeln nicht nur gegenwärtige Medien und ihr Design, sondern sie projektieren immer auch neue, zukünftige Medien. Besonders spannend ist dabei die Frage, wie das Design zukünftiger Medien aussehen könnte, also von Medien, die es noch gar nicht gibt. Mein Beitrag wird sich am Beispiel einiger populärer Kinofilme mit der Frage befassen, wie Medien in Medien dargestellt werden, in welcher Weise das Design zukünftiger Medien in Medien inszeniert wird und wie es nicht nur als Ästhetik einer gestalteten Oberfläche, sondern als Projektion von Ängsten und Wünschen einer Gesellschaft gelesen werden kann.Prof. Dr. Thomas Weber, Institut Medien und Kommunikation, Universität Hamburg. Seit Oktober 2011 Professor Medienwissenschaft (Schwerpunkte Film und Fernsehen) an der Universität Hamburg, seit 2012 Teilprojektleiter des DFG-Projekts "Geschichte des dokumentarischen Films in Deutschland 1945 - 2005"; 2009 senior (teaching) fellow am International Graduate Centre for the Study of Culture (GCSC) in Gießen und "senior lecturer" am Institut für Kommunikationswissenschaft, Universität Bonn (2008–2010); von 2000 - 2008 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar für Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, von 1993 – 1998 DAAD-Lektor an der “Groupe HEC” (Paris; Grande École de Management). Nebenberuflich Leiter des 1992 gegründeten AVINUS Verlags.
Klaus Birk
Stop asking – start questioning. Gestaltung als partizipativer und kritischer Prozess
Sucht man nach einer grundlegenden Übereinstimmung verschiedener Definitionen von Design, so könnte man sich einigen, dass ein Gestaltungsprozess immer damit beginnt, den Status Quo eines Zustandes und seiner Erfahrbarkeit, sei es eines Objekts, einer visuellen Erscheinung, eines Raums oder einer Situation in Frage zu stellen.Nur – wer stellt eigentlich die Fragen, die eine solche Veränderung anstoßen? Der Designer? Sein Auftraggeber? Oder der Adressat, an den sich das Gestaltete richtet? Wer HINTERfragt in diesem Zusammenhang Gestaltungsziele und Ergebnisse? Und noch viel grundlegender: Kann eine solche Einteilung von Interessengruppen in Zeiten offener Innovationsprozesse und sozialer Medienpartizipation überhaupt noch angeführt werden?
Das Anliegen dieses Beitrags ist es, Design als praxisorientierten, mehrdimensionalen und inkludierenden Forschungsprozess zur Gestaltung menschlicher Erfahrungen zu begreifen. Aufbauend auf Dewey's pragmatistischem Erfahrungsbegriff („Art as Experience“) werden Schlüsselelemente wie Nutzerwissen, zeitlich-räumlicher Kontext, Inhalt und Technologien als Voraussetzungen verstanden, um mit Hilfe medialer Mittel relevante und immersive Situationen zu schaffen (McCarthy & Wright).
Anhand eines Überblicks verschiedener methodischer Forschungsmodelle aus dem Bereich Experience Design und Critical Design werden konkrete Methoden partizipativer, spekulativer und reflexiver Gestaltung vorgestellt. Sie werden auf ihr Potential hin untersucht, abseits von Trends und Erwartungshaltungen bedeutungsvolle Situationen zu gestalten, die hinterfragen, gleichzeitig aber auch aktiv hinterfragt werden sollen.
Keywords:
spatial experience, social interaction, critical design, participatory design, digital urban space
Prof. Klaus Birk forscht an der University of the Arts London, Research Unit Information
Environments, über methodische Ansätze in der Gestaltung medial erweiterter öffentlicher Räume. Im
Mittelpunkt seiner Arbeit steht dabei ein partizipatives Designverständnis für Medienarchitekturen.
Seit 2012 ist Klaus Birk Professor für Mediendesign an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg
Ravensburg. Als Design Director im Bereich Digital Experience Design war er zuvor für Intuity Media
Lab in Stuttgart tätig. Ferner unterrichtete er Informationsdesign und Designtheorie an der Zürcher
Hochschule der Künste (ZHdK).
Seine Arbeiten gewannen zahlreiche nationale und internationale Designpreise, u.a. IF Awards, Red
Dot Awards Best of the Best oder Auszeichnungen des Deutschen Designer Club.
Konzeption (ausführlichere Fassung)
Ausgangspunkt für die Konzeption der Symposienreihe sind einige neuere Überlegungen zu Aufgaben, Kompetenzen und Status des Designers. Hier sind deutlich Veränderungen zu erkennen, welche die Basis für nachfolgende Überlegungen bilden. Mit Bruno Latour lässt sich eine Ausweitung der Designzone feststellen, eine Ausweitung des Bereiches von Design.i Diese Ausweitung ist verknüpft mit einer Ausweitung der Relevanz von Design – je mehr Produkte und Dienstleistungen der Gesellschaft dezidiert designt werden, desto relevanter wird Design in der Gesellschaft. Die Ausweitung der Relevanz führt dann letztlich zu einer Ausweitung der gesellschaftlichen Präsenz und Verantwortung von Designern.ii Der gesteigerten Relevanz und Verantwortung von Design gerecht zu werden, ist unter anderem Aufgabe der hochschulischen Bildungseinrichtungen, die sich mit Design befassen. Dazu möchte auch der Studiengang Mediendesign an der DHBW Ravensburg beitragen, unter anderem mit wissenschaftlichen Symposien, die Kernfragen designerischen Denkens und Handelns betreffen. Wie nun wird sich Design verändern? Anhand von sechs thematischen Zukunftsszenarien, die wiederum selbst eine ganze Reihe von Fragen enthalten, sollen diese generellen Fragen erörtert werden:
Postbiotik und Neurotechnologie
Nach einer Evolution zweiter Ordnung, einer von Menschen gesteuerten Evolution zur Erzeugung künstlichen Lebens und Bewusstseins, sehen wir uns mit postbiotischen Wesen konfrontiert, hybriden Biorobotern, die teils künstlich, teils natürlich sind.iii Schon heute können Körper von Tieren per Funk in ihren Bewegungen gezielt von Menschen fremdgesteuert werden, und lassen sich Nervenzellen von Tieren zur gezielten Steuerung von Robotern einsetzen. Es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis postbiotische Wesen, ausgestattet mit einem Selbst und einem Bewusstsein (über das eigene Selbst), als neue Existenzformen auf diesem Planeten erscheinen. Wie werden sie leben? Wie werden wir mit ihnen leben? Wie wird dieses Leben gestaltet sein? Wer wird Gestaltungsaufgaben übernehmen? Postbiotische Designer? Wird die Gestaltung der Evolution folgen und auf die Ebene der zweiten Ordnung verlagert, also auf die Gestaltung von postbiotischen Wesen? Wird Gestaltung immer mehr Programmierung von Gestaltung auf dem Weg vom digitalen über das generative zum neuronalen Design? Und schließlich: wer wird menschliche und postbiotische Bewusstseinsinhalte gestalten, wenn neuronale Korrelate für Bewusstseinszustände herstellbar und verkäuflich werden? Wer kann dieses „next cinema“ denken? Was ist, wenn Drogen zukünftig als eine definierte neuronale Verschaltung existieren, deren Wirkung, im Unterschied zu den diffusen Wirkungen heutiger Drogen, exakt gescriptet ist? Wer schreibt die Drehbücher?
Partizipative Nischen-Ökonomie
Folgt man Jacques Attalis These, wonach sich in der Entwicklung der Musik gesellschaftliche Entwicklungen stets zuerst zeigen,iv so ist, begleitet vom Niedergang der Mainstream-Musikkonzerne, ein neues, partizipatives, auf einer Demokratisierung der Produktionsmittel und der Kommunikation basierendes Entfalten von Nischen zu beobachten. Und dies durchaus begleitet von wirtschaftlicher Relevanz und Robustheit. Wie wird sich eine partikularisierte Nischen-Ökonomie entwickeln? Neue ökonomische Modelle zeichnen sich vor dem Hintergrund von Prosumern sowie Sharing- und Funding-Modellen bereits ab.v Welche Rolle werde hierbei handwerkliche und individuelle gestalterische Lösungen zum Aufbau und zur Kommunikation von Produkt- und Unternehmensidentität spielen, zumal wenn Wertigkeits- und Differenzkonstruktionen an Bedeutung gewinnen? Welche herkömmlichen gestalterischen Fertigkeiten und Methoden gälte es dann zu reaktivieren, zu erhalten, auszubauen?
Post Future und Retromania
Wenn sich annehmen lässt, dass nach der Postmoderne nun Post Future den gegenwärtigen und kommenden Zustand beschreibt, bei dem unsere Zukunft bereits zu einem guten Teil an Banken verkauft worden ist, wirft dies ein besonderes Licht auf den Umgang mit dem, was uns noch als sicheres Element verbleibt: die Vergangenheit. Retromania als stilistische Retroisierung der Gegenwart und Zukunft, das zeichnet sich schon jetzt ab, gewinnt dabei gestalterisch starken bis hin zu dominierendem Einfluss.vi Gibt es einen Weg aus der Retrofalle? Ist das überhaupt eine Falle? Kann das Spiel mit historischen Referenzen, mit Zitaten, mit Collage, mit Copy and Paste auf ein „next level“ semantischer Strategien gebracht werden oder verharren wir in einem ausgereizten Bereich? Ist die Originalitätsästhetik überhaupt noch angebracht, wenn es gar nicht mehr um Originalität geht? Werden wir „chinesischer“, wenn weniger originelle Innovationen, dafür aber eher Verbesserungen des Bestehenden gefragt sind? Oder werden Wirkungsästhetik und neue semantische Strategien der Vernetztheit gegenüber Originalitätsästhetik an Bedeutung gewinnen? Wie würde sich dies ästhetisch realisieren?
Social Design, Critical Design und Resistance Design
Zwei global registrierbare politische Bewegungen sind 2011 und 2012 unübersehbar manifest geworden: der Widerstand gegen bestimmte politische Systeme wie autokratische Clan-Herrschaft (Naher Osten, Russland) und der Widerstand gegen bestimmte ökonomische Systeme wie Neoliberalismus und Kapitalismus (Occupy-Bewegung, ACTA-Widerstand). Immer mehr Designer haben nicht nur ein Interesse daran, innerhalb eines kapitalistischen Systems Aufträge für manch zweifelhaftes Unternehmen und deren zweifelhafte Produkte zu erledigen (do it for the money), sondern möchten, im Zuge des Wunsches nach Selbstverwirklichung und aus sozialem Bewusstsein heraus, gestalterisch Teil nehmen an Kritik und politischem Widerstand (do it for our sake). Social Design, Critical Design und Resistance Design eröffnen hier Perspektiven vor allem für eine junge Generation, die sich allenthalben um Perspektiven gebracht sieht.vii Welche gestalterischen, welche kommunikativen Strategien kommen hierbei zum Einsatz? Ist hier eine neue Verbindung von DIY und High Tech zu erwarten? Kommen handwerkliche und digitale Vorgehensweisen hierbei auf eine neue Art zusammen? Ist Jay David Bolters Begriff der Remediationviii als einander bedingende Koexistenz von alten und neuen Medien in seiner Dimensionierung um DIY deutlich erweiterbar? Was lässt sich noch alles aufbohren und, kittlerianischix gedacht, produktiv und auf kritische Weise missbrauchen?
Utopia-Design
Was passiert, wenn Kapitalismus und Korruptionx als weltweit dominierende Wirtschaftssysteme, die durchaus voneinander profitieren, ausgedient haben, weil Banken und Staaten mit Währungen rechnen – im doppelten Sinne –, selbst um den Preis der möglichen eigenen Extinktion? Alternative, postkapitalistische Lebensformen werden etwa in Philosophie und Kunst bereist durchgespielt, auch mit Rückgriff auf historische Kapitalismusalternativen des 19. und 20. Jahrhunderts. Welche Rolle kann Design dabei in sozialen, kommunikativen und produktorientierten Zusammenhängen spielen? Dabei geht es nicht nur um Survival-Design, sondern um jene Zusammenhänge etwa aus den 1960er-Jahren, bei denen Agrikultur, Architektur, darstellende und bildende Künste sowie Design im Rahmen von Utopia-Design verknüpft worden sind. Möglichweise werden wir neues Utopia-Design schneller benötigen als gedacht.
Die Peripherie als neues Zentrum
„Die Jahre 2008 bis 2012 werden das Ende der westlichen Vorherrschaft [...] markieren“xi, konstatierte vor kurzem Frankreichs Premierminister François Fillon. „Vor drei oder vier Jahren war es undenkbar, dass eine US-Filmproduktion international startet, bevor sie in den USA anläuft“xii, verlautbarte ebenfalls vor kurzem Sanford Panitch, CEO von Fox International. „Die Welt ist multipolar geworden“xiii, bemerkt Volker Perthes zusammenfassend. Immer mehr ökonomische Entwicklungen – von Landbesitz, Rohstoffausbeutung bis zu mobilen Bezahldiensten – vollziehen sich nicht gemäß der historischen vertikalen Nord-Süd-Achse und der historischen Hierarchie von sogenannter 1. und 3. Welt, sondern auf horizontalen Achsen, die insbesondere 2. und 3. Welt miteinander verbinden. Waren- und Dienstleistungsströme werden in steigendem Umfang auf diesen horizontalen Achsen abgewickelt, ohne dass die 1. Welt daran nennenswert partizipieren würde. Auf diese Weise entstehen neue Zentren in der ehemaligen – kolonialen – Peripherie. Fast alle Megacities werden 2050 außerhalb von Europa und den USA liegen, Istanbul wird als einzige teileuropäische Stadt zu den Top 20 der größten Städte weltweit zählen. Wie wird sich Design unter dieser Verschiebung von Zentren entwickeln? Wo werden Gestaltungsdienstleistungen – räumlich, inhaltlich und ästhetisch – positioniert sein? Wie wird Design auf die neuen Kunden und ihre Bedürfnisse reagieren? Wer wird Design für die neuen Zentren liefern? Wie relevant all diese Fragen sind, wie beantwortbar, wie ergänzungsbedürftig – das soll mit dem wissenschaftlichen Format des Symposiums und daraus generierten Publikationen in den nächsten Jahren untersucht werden, um Aufschluss über die zukünftige Welt und die Rolle des Designs darin zu erhalten.
i Bruno Latour, „Dasein ist Design. Ein vorsichtiger Prometheus? Design im Zeitalter des Klimawandels“, in:
Arch+. Zeitschrift für Architektur und Städtebau, Heft 196/197, Januar 2010, S.22–27.
ii Die aktuelle Diskussion um die verstärkte Präsenz von Autorendesign beispielsweise bestätigt diese
Entwicklung. Vgl. Katrin Menne, Whose Territory – Zum Verhältnis von Kunst und Design, pdf-Dokument,
http://www.fluctuating-images.de/de/node/371 Zugriff 12.02.2012.
iii Vgl. Thomas Metzinger, Der Egotunnel. Eine neue Philosophie des Selbst: Von der Hirnforschung zur
Bewusstseinsethik, Berlin: Berliner Taschenbuch Verlag, 3. Aufl. 2011.
iv Jacques Attali, „Lego c’est moi“, in: texte zur kunst. Sounds, Nr. 60, 12/2005, S. 62–73.
v Vgl. testcard #19. Blühende Nischen, Mainz: Ventil, 2010.
vi Vgl. Simon Reynolds, Retromania. Pop Culture’s Addiction to Its Own Past, London: Faber & Faber, 2011.
vii Vgl. http://www.querschuesse.de/weiterhin-ein-mieser-arbeitsmarkt-in-der-sudperipherie/ Zugriff: 04.02.2012.
viii Vgl. Jay David Bolter und Richard Grusin, Remediation: Understanding New Media, Cambridge,
Massachusetts: MIT Press, 1999.
ix Friedrich Kittler, “Rockmusik – Ein Missbrauch von Heeresgerät,” in: Peter Gente, Heidi Paris und Martin
Weinmann (Hrsg.), Short Cuts. Friedrich Kittler, Frankfurt am Main: Zweitausendeins, 2002, S.7–30.
x Vgl. http://www.transparency.org/policy_research/surveys_indices/cpi/2010/results Zugriff: 04.02.2012.
xi Francois Fillon, financial times deutschland, 07.11.2011, S.11. In sehr vielen Bereichen lassen sich signifikante,
Dezentralisierung anzeigende Verschiebungen beobachten.
xii Sanford Panitch, financial times deutschland, 12.12.2011, S.7. Hollywoodfilme feiern heute ihre Premieren
meist außerhalb der USA, dort findet gleichsam nur noch ihre Resteverwertung statt.
xiii Volker Perthes, „Wenn Schwellenländer die Schwelle überschreiten“, Süddeutsche Zeitung, 08.02.2012, S.2.
Kennzeichnend für Entwicklung ist auch die Tatsache, dass 2012 ein erstes chinesische Unternehmen nun auch
eine Fertigung in Europa (Bulgarien) eröffnen möchte, nicht zuletzt weil dort eine billigere Produktion als in China
möglich ist. Europa als Standort für chinesisches Produktions-Outsourcing – eine bisher undenkbare Option:
„Bulgarien firmiert in China als „Entwicklungsland“ [...] längst ist China nicht mehr die verlängerte Werkbank
Europas - es ist umgekehrt“. Andreas Meyer-Feist, „Chinas Überholmanöver startet in Bulgarien“,
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/chinabulgarien100.html Zugriff 22.02.2012.
Dr. Cornelia Lund ist Kunst- und Medienwissenschaftlerin und Kuratorin. 2001–2004 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Internationalen Zentrum für Kultur- und Technikforschung der Universität Stuttgart. Seit 2004 betreibt sie zusammen mit Holger Lund die Medienkunstplattform fluctuating images (Berlin). Im WS 2011/2012 Vertretungsprofessur für „Kunst.Ästhetik.Medien“ an der FH Düsseldorf, derzeit Mitarbeiterin im DFG Projekt zur „Geschichte des dokumentarischen Films in Deutschland 1945–2005“ an der Universität Hamburg und Dozentin im Master Intermedia an der FH Vorarlberg. Kuratorin zahlreicher Filmpräsentationen (z.B. Mapping Festival Genf, Akademie der Künste Berlin, Index Festival New York). Publikationen u.a. zu experimentellen Filmformen, zu Fake- Dokus, zum Verhältnis von Film und Tanz sowie zum Verhältnis von Bild und Text. Zusammen mit Holger Lund ist sie Herausgeberin von „Audio.Visual – On Visual Music and Related Media“ (2009).
Prof. Dr. Holger Lund arbeitet als Kunst- und Designwissenschaftler sowie Kurator. Vertretungsprofessur für Theorien der Gestaltung (2008–2011) an der Hochschule Pforzheim, seit Ende 2011 Inhaber der Professur für Medienkunst, Angewandte Kunst- und Gestaltungswissenschaften an der DHBW Ravensburg. Seit 2004 leitet er zusammen mit Cornelia Lund die Medienkunstplattform fluctuating images (Berlin). Seine Forschungsschwerpunkte sind Medienkunst und Musikvisualisierung, 2009 erfolgte die Publikation von „Audio.Visual – On Visual Music and Related Media“ zusammen mit Cornelia Lund.
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